Saarbrücker Zeitung: Kinderschutzbund-Präsident Hilgers macht Familienministerin Schröder für Umsetzungsprobleme bei Bundeskinderschutzgesetz verantwortlich – Kaum Verbesserungen

Der Präsident der Deutschen
Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, hat große Umsetzungsprobleme beim
neuen Bundeskinderschutzgesetz beklagt und dafür
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) verantwortlich
gemacht.

„Das Gesetz hat sicher dazu geführt, dass in einzelnen Kommunen
Netzwerke für frühe Hilfen entstanden sind und Jugendhilfe,
Bildungseinrichtungen sowie Ärzte dort gut zusammen arbeiten. Aber
flächendeckend hat sich leider nichts verbessert“, sagte Hilgers der
„Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe).

Viele Beschäftigte in der Jugendhilfe würden das Gesetz überhaupt
nicht kennen. „Das Familienministerium finanziert keine
entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen, und Werbung betreibt es auch
nicht“. Damit bleibe das Gesetz 500 Tage nach seinem Inkrafttreten
weit hinter dem Anspruch von Familienministerin Schröder zurück,
kritisierte Hilgers.

Die Ministerin will heute auf einer Fachveranstaltung in Berlin
Bilanz über das Bundeskinderschutzgesetz ziehen, das am 1. Januar
2012 in Kraft trat und wirksamer vor Verwahrlosung, Gewalt und
sexuellen Missbrauch schützen soll. Dazu meinte Hilgers: „Dass Frau
Schröder gerade jetzt Bilanz zieht, ist wohl eher dem Wahlkampf
geschuldet, als der Einsicht, Versäumtes endlich wettzumachen“.

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