Saarbrücker Zeitung: Linke kritisieren Gesundheitsleistungen für einkommensschwache Privatversicherte als unzureichend

Von den rund 8,7 Millionen privat
Krankenversicherten in Deutschland waren nach einem Bericht der
„Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) im vergangenen Jahr
insgesamt 185.400 Personen in Sondertarifen für Einkommensschwache
versichert. Das waren rund 20.000 mehr als noch im Jahr 2013,
schreibt das Blatt unter Berufung auf Zahlen der Privaten
Krankenversicherung (PKV).

Allein von dem sogenannten Notlagentarif waren demnach im Vorjahr
102.200 Personen betroffen. Dieser Tarif gilt für Versicherte, die
mit ihren Beiträgen im Rückstand sind. Von den privaten Kassen
übernommen werden dann nur noch die Kosten für akute Erkrankungen.
Eine vergleichbare Regelung für Beitragsschuldner gibt es auch bei
den gesetzlichen Krankenkassen.

Nach Einschätzung der Sozialexpertin der Linken, Sabine
Zimmermann, liegen die Leistungen aus dem Notlagentarif der privaten
Kassen „auf völlig unzureichendem Niveau“. Wer Einkommenseinbußen
habe und die steigenden Beiträge nicht mehr zahlen könne, sei im
Krankheitsfall „oft deutlich schlechter dran als gesetzlich
Versicherte“, kritisierte Zimmermann.

PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther rechnete dagegen vor, dass im
Notlangentarif nur 1,17 Prozent der Privatversicherten seien. Auch
zahlten sie „deutlich günstigere Beiträge“ als bei den gesetzlichen
Kassen, so Reuther.

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