Vor dem EU-Sondergipfel der Staats- und 
Regierungschefs zum Flüchtlingsdrama im Mittelmeer hat 
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Europäische Union 
aufgefordert, ein Sofortprogramm in Höhe von zehn Milliarden Euro 
aufzulegen. Müller sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag): „Mit 
dem Geld müssen wir dann auch in den Fluchtländern konkret handeln. 
Und zwar mit einem Wirtschafts- und Stabilisierungsprogramm.“
   Eine besondere Aufmerksamkeit müsse sich dabei auf Libyen richten.
„Die EU muss einen Sondergesandten entsenden zur Unterstützung der 
UN-Initiative vor Ort“, betonte Müller. Dabei gehe es dann um eine 
diplomatische Offensive zur Befriedung des Landes, aber auch um den 
Aufbau von staatlichen Strukturen oder die Bekämpfung der 
Schleuserbanden. „Wenn das, was ich genannt habe, auch konkret 
umgesetzt wird, werden wir im Kampf gegen die Schleuserbanden klar 
vorankommen. Dafür müssen wir aber vor Ort mehr Präsenz zeigen“, so 
Müller.
   Darüber hinaus verlangte der Minister ein EU-Gesamtkonzept zur 
Rettung, Aufnahme und Verteilung der Flüchtlinge. „Wenn es eine 
Gemeinschaftsaufgabe der Europäischen Union gibt, dann doch jetzt 
diese“, betonte Müller.
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