Saarbrücker Zeitung: Politik-Experten skeptisch über Steinbrücks Zukunft

Führende Politik-Experten sehen ein
Glaubwürdigkeitsdefizit bei SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück,
falls die Debatte um dessen Nebeneinkünfte weiter anhält. „Wenn sich
der Eindruck festsetzt, dass Steinbrück auf die Banken schimpft, aber
dort gern die Kurve nimmt, wenn er Wasser predigt und Wein trinkt,
dann wird er bis zur Wahl ein Problem haben“, sagte
Emnid-Geschäftsführer Klaus-Peter Schöppner der „Saarbrücker Zeitung“
(Dienstag-Ausgabe).

Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner könnte schon die Höhe
der Nebeneinkünfte reichen, um den Kandidaten zu beschädigen. „Wenn
es am Ende weit über eine Million Euro sind, dann sind Brüche
zwischen Steinbrück und der SPD nicht ausgeschlossen“. Den Reichen
mit einem reichen Kandidaten ans Leder zu wollen, könnte eine
„Glaubwürdigkeitslücke“ erzeugen, sagte Güllner.

Der Bonner Politikwissenschaftler Gerd Langguth ist derweil
skeptisch, ob Steinbrücks angekündigte Transparenz-Offensive von
Vorteil ist. „Je mehr das Thema in der Öffentlichkeit breit getreten
wird, desto schwieriger wird es für Steinbrück.“ Mit der geplanten
Offenlegung biete er „neue Angriffsflächen“, meinte Langguth.

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