Der Druck auf Bundesinnenminister Horst
Seehofer (CSU) wächst, sich zu den Ereignissen in Chemnitz zu äußern.
FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae sagte der „Saarbrücker Zeitung“
(Mittwoch): „Angesichts des Ausmaßes der Ausschreitungen und der
bürgerkriegsähnlichen Zustände in Chemnitz ist das Schweigen des
Ministers unverständlich und auch verantwortungslos.“
Seehofer dürfe sich nicht länger heraushalten, „wenn ein rechter
Mob Jagd auf Ausländer macht. Den Ereignissen in Chemnitz haftet ein
Hauch von Lynchjustiz an“, so Thomae.
Auch SPD-Innenexperte Burkhard Lischka forderte Seehofer zum
Handeln auf. Er sagte der „Saarbrücker Zeitung“, am zweiten Abend in
Folge sei die Polizei in Chemnitz offensichtlich nicht in der Lage
gewesen, „gut organisierte braune Horden in die Schranken zu weisen.
Man wittert Morgenluft; ich befürchte, dies war nicht die letzte
Auseinandersetzung“. Er halte es daher für notwendig, dass der
Rechtsstaat klare Kante zeige und „Bundesinnenminister Horst Seehofer
der sächsischen Polizei mit Beamten der Bundespolizei unter die Arme
greift“.
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