Die Polizei fordert härtere Strafen für Gaffer
an Unfallstellen. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft,
Rainer Wendt, sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch), es gebe
kaum noch Unfälle, bei denen nicht Schaulustige und
Sensationshungrige ihr Unwesen trieben. „Das ist eine mentale
Verrohung, die entsetzt“, so Wendt. „Die Leute machen sich überhaupt
keine Gedanken mehr, was sie da an einem Unfallort eigentlich tun.“
Immer häufiger werde mit dem Handy gefilmt anstatt Menschen zu
helfen. Deshalb sei es richtig, dass der Bundesrat am Freitag auf
Antrag der Länder Niedersachsen und Berlin über härtere Strafen für
Gaffer berate. Zwar kann schon jetzt ein Bußgeld von 20 Euro bis zu
1000 Euro gegen Schaulustige verhängt werden. „Wenn Gaffen aber zu
einem Straftatbestand wird, dann reden wir gleich über 500 oder 1000
Euro“, so Gewerkschaftschef Wendt.
Niedersachsen will das Strafrecht verschärfen, um Unfallopfer
besser zu schützen und die Arbeit der Rettungskräfte zu erleichtern.
Vor allem das Filmen von Toten soll verhindert werden.
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