Trotz anhaltend guter Konjunktur haben
Schwerbehinderte nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“
(Samstags-Ausgabe) offenbar immer noch große Probleme, einen
regulären Job zu finden.
Von den schwerbehinderten Erwerbslosen, die im vergangenen Jahr
nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auftauchten, fand nur jeder
Sechste eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. In der
Vergleichsgruppe der Arbeitslosen ohne Handicap gelang dies immerhin
gute jedem vierten Betroffenen, schreibt das Blatt unter Berufung auf
eine aktuelle Datenübersicht der Bundesagentur für Arbeit (BA), die
die Arbeitsmarktexpertin der Linken, Sabine Zimmermann, angefordert
hatte.
Demnach fanden nur 16,6 Prozent der Schwerbehinderten, die nicht
mehr als arbeitslos registriert waren, im vergangenen Jahr eine
reguläre Anstellung. Die anderen fielen zumeist deshalb aus der
Statistik, weil sie sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
befanden, oder ihnen eine Arbeitsunfähigkeit bescheinigt wurde.
Unter den Arbeitslosen ohne gesundheitliche Einschränkungen, die
2017 aus der Statistik der BA abgingen, war dagegen in rund 28
Prozent aller Fälle eine reguläre Arbeitsaufnahme der Grund für die
Beendigung der Arbeitslosigkeit.
Nach den gesetzlichen Bestimmungen müssen in Unternehmen mit
mindestens 20 Arbeitsplätzen wenigstens fünf Prozent der Stellen für
schwerbehinderte Menschen zur Verfügung stehen. Laut BA wurde diese
Beschäftigungsquote im aktuellen Berichtsjahr 2015 nicht erfüllt.
Statt fünf Prozent betrug sie insgesamt nur 4,7 Prozent. Die private
Wirtschaft kam lediglich auf 4,1 Prozent.
„Die Beschäftigungsquote wird von der Privatwirtschaft schon seit
Jahren nicht erfüllt“, kritisierte Zimmermann. Deshalb bestehe
dringender politischer Handlungsbedarf.
Laut BA war die Arbeitslosenquote bei Schwerbehinderten im Jahr
2016 mit 12,4 Prozent fast doppelt so hoch wie im Gesamtdurchschnitt.
Hier betrug die Quote 6,4 Prozent.
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