Saarbrücker Zeitung: SPD will Edathy nicht als ersten Zeugen im U-Ausschuss vernehmen

Der unter Kinderporno-Verdacht stehende
ehemalige SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy soll nach dem Willen der
SPD nicht der erste Zeuge im Untersuchungsausschuss werden, den der
Bundestag an diesem Mittwoch einsetzen will. Die designierte
Vorsitzende der Gremiums, Eva Högl (SPD), sagte der „Saarbrücker
Zeitung“ (Dienstag): „Wir werden ihn laden – schließlich geht es um
ihn. Aber wir werden nicht mit ihm als Zeugen anfangen.“

Es mache mehr Sinn, den Fall chronologisch aufzuarbeiten, betonte
Högl. Man werde mit den Ermittlungen gegen einen Kinderporno-Ring in
Kanada beginnen, „die dann auch zum Namen Edathy geführt haben
sollen“. Außerdem wolle man die Umstände der Durchsuchung der Wohnung
Edathys und die Ermittlungen danach unter die Lupe nehmen. Darüber
hinaus müsse geklärt werde, ob Edathy vor den Ermittlungen gewarnt
worden sei. „Nach jetzigem Stand gab es genügend Menschen, die von
den Vorwürfen wussten“, so Högl.

Die SPD-Frau hatte mit Edathy im NSU-Ausschuss zusammengearbeitet.
Darauf hin war ihr von Seiten der Opposition möglicherweise
Befangenheit im Amt der Vorsitzenden vorgeworfen worden. Högl
erklärte: „Es gibt nichts, was mir vorzuwerfen wäre.“ Sie habe keinen
Kontakt mehr zu Edathy. „Wir waren gute Kollegen, sind aber nicht
befreundet.“

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