Der Präsident des Umweltbundesamtes,
Jochen Flasbarth, hat eine staatliche Förderung von Investitionen zum
Lärmschutz an Gleisen und in den Waggonpark der Bahn gefordert. Der
„Saarbrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe) sagte Flasbarth, die
gewünschte Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene bedeute, dass
die bestehenden Bahntrassen noch mehr belastet und neue gebaut werden
müssten. „So etwas ist nur durchsetzbar und vernünftig, wenn der
Schienenlärm deutlich verringert wird“, sagte Flasbarth. Schon heute
seien viele Bewohner entlang der Hauptrouten, etwa im Rheintal, stark
betroffen. Mit 700 bis 800 Millionen Euro wäre das Problem ein gutes
Stück weit gelöst. „Ich glaube, das wäre eine gute Investition.“ Auch
im Straßenverkehr forderte Flasbarth größere Anstrengungen zur
Vermeidung von Lärm. „Passiver Lärmschutz kann immer nur die
zweitbeste Lösung sein“, sagte der UBA-Präsident. „Wir müssen
Verkehrslärm insgesamt vermeiden.“ Das beginne bei der
Verkehrsplanung und gehe über technische Fragen wie Straßenbeläge und
Reifen bis zu den Geschwindigkeiten. Flasbarth sagte, ein Tempolimit
sei „nach wie vor eine sinnvolle Maßnahme“, räumte aber ein, das
Geschwindigkeitsbegrenzungen kaum durchsetzbar seien. „Das Thema hat
in Deutschland emotionale Flughöhen, die kaum nachvollziehbar sind.“
Gegebenenfalls müsse der Verkehrssektor stattdessen an anderer
Stelle zum Umweltschutz beitragen, sagte Flasbarth. „Es kann nicht
sein, dass dieser Bereich sich von Fortschritten komplett abkoppelt.“
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