Saarbrücker Zeitung: Wirtschaftsexperte Horn kritisiert Griechenland-Pläne der Bundesregierung – Echte Bankenabgabe statt Umschuldung

Der Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts
für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, hat die
Pläne der Bundesregierung für einen „substanziellen Beitrag“ privater
Gläubiger zur Rettung Griechenlands scharf kritisiert. Ein solches
Vorgehen würde „die europäische Destabilisierung weiter
vorantreiben“, sagte Horn der „Saarbrücker Zeitung“
(Dienstag-Ausgabe). „Die Bundesregierung liegt also schief, wenn sie
glaubt, dass es mit kurzen Abschreibungsperioden bei deutschen Banken
getan ist. Das Problem sitzt tiefer“, so Horn.

Dass der Bankensektor an der Bekämpfung der Krise beteiligt werden
müsse, stehe außer Frage. „Notwendig ist eine Bankenabgabe, die
wirklich zieht. Die jetzige ist viel zu gering“, erklärte der
Wirtschaftsexperte. Notwendig sei auch eine
Finanzmarktransaktionssteuer. „Das sind die richtigen Instrumente,
nicht die Umschuldung Griechenlands. Denn wenn die hart ausfällt,
destabilisiert das den Euro. Und wenn sie weich und völlig freiwillig
ausfällt, haben die Banken gar keinen Anreiz, sich an einer Lösung zu
beteiligen“, meinte Horn.

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