Saarbrücker Zeitung: Zahl der Aufstocker leicht gesunken – Linke fordert Stärkung der Arbeitslosenversicherung

Die Zahl der Arbeitslosen, die im Job
so wenig verdient haben, dass sie ihr Arbeitslosengeld I zusätzlich
mit Hartz IV aufstocken müssen, ist nach einem Bericht der
„Saarbrücker Zeitung“ (Samstag-Ausgabe) leicht gesunken. So gab es
2014 durchschnittlich 96.593 Bezieher von beiden Leistungen. Im Jahr
davor waren es noch 99.235 Personen gewesen. Wegen der gleichzeitig
gesunkenen Gesamtzahl der Empfänger von Arbeitslosengeld ist der
Anteil der Aufstocker in dieser Personengruppe allerdings gleich
geblieben. Demnach war in den letzten zwei Jahren jeweils jeder
zehnte Empfänger von Arbeitslosengeld zusätzlich auf staatliche
Grundsicherung angewiesen. Das Blatt beruft sich für seine Angaben
auf eine Datenübersicht, die die stellvertretende Fraktionschefin der
Linken, Sabine Zimmermann, bei der Bundesagentur für Arbeit abgefragt
hat. Zimmermann sieht in der Entwicklung keinen Grund zur Entwarnung.
„Das Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung, für das man unter
Umständen viele Jahre eingezahlt hat, ist für immer mehr Erwerbslose
keine Garantie mehr, im Falle der Arbeitslosigkeit einigermaßen
finanziell über die Runden zu kommen“, sagte sie dem Blatt. Notwendig
sei eine Stärkung des Systems der Arbeitslosenversicherung. Dazu
müssten auch die Voraussetzungen für den Erhalt der
beitragsfinanzierten Leistung erleichtert werden, verlangte
Zimmermann.

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