Beim Transport von Tieren haben die deutschen
Behörden im letzten Jahr erhebliche Mängel festgestellt. Wie die
„Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe) berichtet, wurden bei 23
Prozent der kontrollierten Schweinetransporte eine extreme
Überladung, defekte Lüftungsanlagen oder fehlende Wasserversorgung
beanstandet. Auch bei 34 Prozent der Schaf- und 38 Prozent der
Rindertransporte fanden die Kontrolleure Mängel.
Dies geht aus einer von den Grünen in Auftrag gegebenen
Zusammenstellung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages
hervor. Bei 67 Prozent der mangelhaften Transporte sprachen die
Kontrolleure Belehrungen aus. Der Agrarexperte der Fraktion,
Friedrich Ostendorff, forderte die Bundesregierung auf, sich in
Brüssel für eine Verschärfung der Transport-Verordnung einzusetzen.
Verstöße müssten härter bestraft werden. „Das sind wir den Tieren,
die tausende Kilometer über den Kontinent befördert werden,
schuldig“, so Ostendorff. Allein zehn Millionen Schweine werden pro
Jahr innerhalb Europas über Ländergrenzen hinweg transportiert.
Derzeit berät die Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in
Potsdam über die Einführung von bundesweiten Schwerpunktkontrollen.
Die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) sagte der
Zeitung, sie seien wichtig, um die Anwendung der bereits gültigen
Regeln sicher zu stellen. Zugleich gebe es in allen Bereichen des
Tierwohls „noch sehr viel und dringenden Verbesserungsbedarf“.
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