„Die EZB ist mit ihrem Latein am Ende“, kommentiert
Sahra Wagenknecht die Entscheidung der Europäischen Zentralbank 
(EZB), den Leitzins unverändert bei 0,25 Prozent zu belassen. Die 
Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:
   „Eine sinnvolle Geldpolitik geht nur ohne Finanzcasino. Deflation 
auf den Gütermärkten, aber Inflation bei Energie und Lebensmitteln – 
das lässt sich nicht zinspolitisch bekämpfen. Eine weitere 
Zinssenkung würde die Kreditklemme bzw. den investitionsstreik in 
Europa ohnehin nicht beheben. Denn insbesondere die privaten Banken 
zocken lieber mit Währungen, Rohstoffen oder Nahrungsmitteln oder 
parken ihre Liquidität bei der Zentralbank. Die Kürzungsdiktate der 
Troika und die schwachen öffentlichen Investitionen in Deutschland 
hemmen zudem die Investitionsbereitschaft der  Unternehmen. Auch 
Maßnahmen wie negative Einlagezinsen werden die Kreditvergabe nicht 
ankurbeln. Entsprechende Versuche in Dänemark sind gescheitert, weil 
die Banken sich über höhere Zinsen bei ihren Kunden schadlos hielten.
   Die Bank of England hat mit dem –Funding for Lending—Programm 
längerfristige Liquidität für Banken an die Bedingung der 
Kreditvergabe geknüpft. Auch die EZB müsste zur Kreditsteuerung 
übergehen. Dies müsste auch Maßnahmen der selektiven Verteuerung von 
Finanzgeschäften gegenüber Investitionskrediten umfassen, etwa über 
entsprechende Eigenkapitalanforderungen für spekulative Geschäfte und
Aktiv-Mindestreserven. DIE LINKE fordert überdies ein Ende der 
Kürzungsdiktate in Europa sowie in einem festgelegten Rahmen direkte 
Kredite der EZB an Euro-Staaten, um Investitionen und nicht neue 
Blasen auf den Finanzmärkten zu finanzieren.“
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