Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht in der Beteiligung der Sparer bei der Rettung Zyperns ein Vorbild für ähnlich gelagerte Krisen. „Die Beteiligung von Eigentümern, nachrangigen Anleihegläubigern und dann ungesicherten Anlegern muss der Normalfall sein, wenn ein Finanzinstitut in eine Schieflage gerät“, sagte Schäuble im Gespräch mit der „Wirtschaftswoche“. „Ansonsten bekommen wir das Moral-Hazard-Problem nicht in den Griff, dass Banken mit riskanten Geschäften fette Gewinne machen, aber im Fall eines Scheiterns dann die Verluste der Allgemeinheit aufbürden“, so Schäuble weiter. „Das darf nicht sein.“ Ähnlich hatte sich zuvor der Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, geäußert und war dafür teils scharf kritisiert worden. Schäuble nahm den Chef der Euro-Gruppe nun in Schutz: „Herr Dijsselbloem ist in der Substanz zu Unrecht gescholten worden. Und auch nicht von mir.“ Mit Blick auf die jüngst gegründete „Alternative für Deutschland“ (AfD) erklärte Schäuble, diese sei ein „Ausdruck von Sorgen und Bedenken von Bürgern. Diese Besorgnisse müssen wir ernst nehmen.“ Allerdings glaube Schäuble auch, dass die große Mehrheit der Deutschen den Kurs der Bundesregierung bei der Euro-Rettung unterstützt.
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