Schwäbische Zeitung: Alternativloser Widerstand – Kommentar

Offensichtlich hat es den
Übertragungsnetzbetreibern gereicht. Jetzt haben sie die Stromtrassen
hier und da etwas verlegt – vor allem vorbei an besonders bissigen
Bürgerinitiativen. Doch solange Bürgerinitiativen und Politiker wie
der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer an ihrem Widerstand
festhalten und auf jeden Fall Stromtrassen – egal wo – verhindern
wollen, wird dies überhaupt nichts nützen.

Die Trassengegner sollten sich klar machen, dass die Stromtrassen
noch das geringere Übel sind. Die von Seehofer vorgeschlagenen
Gaskraftwerke will nämlich voraussichtlich auch niemand vor der Tür
stehen haben. Außerdem müssten diese zu vier Fünfteln mit russischem
Gas betrieben werden. Fracking in der Heimat würde erneut diskutiert
werden. Auch das wird Wutbürger auf den Plan rufen. Nur gegen etwas
zu kämpfen, reicht eben nicht. Es muss auch eine Alternative geben,
für die man kämpft. Doch diese ist bei den Trassengegnern und ihrer
bayerischen Galionsfigur noch nicht erkennbar.

Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de