Kein liberales Großereignis der letzten Monate
kam ohne den ebenso gebetsmühlenartigen wie vergeblichen Appell
herum, endlich die Personalkabalen zu beenden und sich den Sachthemen
zuzuwenden. Warum sollte es also diesmal klappen?
Weil es nun um mehr geht als persönliche Vorteile. Die Partei
schaut auch in ihrem Stammland in den Abgrund: Schafft sie es im
kommenden Jahr nicht, bei Europa- und Kommunalwahlen zu punkten, wird
sie weiter verblassen. Und bis spätestens 2016 braucht die Partei
Argumente für den Verbleib im Landtag und neue Koalitionsoptionen.
Die neue Spitze hat das Potenzial, zusammen mit der
Landtagsfraktion die FDP weiter im Gespräch zu halten. Denn in der
Sprachlosigkeit liegt die größte Gefahr für die Liberalen: Zwar
steckt der Partei der Schock der Bundestagswahl in den Knochen, doch
die Folgen werden erst langsam spürbar. Das Desaster im Bund kostet
die FDP Geld und Aufmerksamkeit – auch im Südwesten.
Michael Theurer muss die Aufbruchsstimmung aus Filderstadt nutzen,
um der Partei ein neues Profil zu geben. Der Anfang ist gemacht, doch
die Durststrecke wird lang.
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