Schwäbische Zeitung: Armes Syrien, armes Europa – Kommentar

Welch ein Eiertanz, welch ein Hin und Her, was
für ein Wortgeklingel: Nun wollen die Europäer den syrischen Rebellen
vielleicht doch Geld geben, mit dem sie sich dann Waffen kaufen
können, um Präsident Baschar al-Assad zu stürzen.

Zwei Jahre haben die Rebellen darauf gewartet. Für jeden unter
ihnen, der mit Sympathie für den Westen zu den Waffen gegriffen hat
und der von einem Syrien träumte, in dem weiterhin Sunniten,
Christen, Schiiten und Alawiten friedlich miteinander leben können,
muss es wie ein Hohn wirken, dass nicht früher und beherzter von den
Europäern gehandelt wurde.

Das Resultat wird zu besichtigen sein, wenn Assad dann einmal
gestürzt ist: Radikale Islamisten, Menschen, ohne Verständnis für die
ethnische und religiöse Vielfalt des Landes, könnten dann in Damaskus
das Sagen haben. Aus Europa kommt zu wenig, zu spät.

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