David Cameron bewegt sich auf dünnem Eis. Ein
falscher Schritt, ein unvorsichtiger Satz – und sein Ansehen könnte
irreparabel beschädigt werden.
Dem Regierungschef kann nach heutigem Kenntnisstand kein
Rechtsbruch zur Last gelegt werden. Der Konservative machte aber den
Fehler, nach Bekanntwerden der heimlichen Offshore-Profite seiner
Familie nicht die eigenen Verwicklungen darin publik gemacht zu
haben. Zwei Tage Herumdrucksen reichten, um bei den Briten den
Verdacht aufkommen zu lassen, der sie seit dem Spesenskandal im
Parlament 2009 beschleicht: Dass die regierende Oberschicht – ganz
gleich, ob Premier oder einfacher Abgeordneter – nur an das eigene
Wohl denkt und sich hinter schönen Phrasen versteckt. Die Wähler sind
misstrauisch, aber auch Camerons eigene Partei wird immer nervöser
angesichts der nahenden Zerreißprobe beim EU-Referendum. Der
Tory-Vorsitzende will die Briten vom Verbleib in Europa überzeugen.
Er hat sich diese Aufgabe eben enorm erschwert.
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