Schwäbische Zeitung: Den richtigen Zeitpunkt gewählt – Kommentar

Wer in Brüssel den Vorsitzenden der
CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament besucht, der blickt mitten
im europäischen Machtzentrum auf Oberschwaben. Prächtige Bilder von
unserer Heimat hängen an den Wänden und wer sich darüber wundert,
bekommt schnell den Hinweis, dass Elisabeth Jeggle ihr Büro auf
dieser Etage hat.

Seit 1999 hat sich Jeggle in Brüssel und Straßburg großen Respekt
erarbeitet. Sie hat die praktische Politik für die Region im
Südwesten nie vergessen und ihr ist es immer wieder gelungen, die
Politik vor Ort in den großen, komplizierten europäischen Kontext zu
stellen. Zu Beginn wurde sie belächelt, dumme Arroganz schlug ihr von
denen entgegen, die den Begriff Landfrau erst einmal im Lexikon
suchen mussten. Heute suchen viele ihren Rat. Deshalb ist der
Zeitpunkt für Jeggle persönlich der richtige, sich aus der ganz
großen Politik zu verabschieden und neue Schwerpunkte zu finden.

Es mag pathetisch klingen, vielleicht auch deswegen, weil der
europäische Parlamentarismus nicht überall den Stellenwert genießt,
den er bekommen müsste: Aber Elisabeth Jeggle ist eine große
Europäerin, die sich um Deutschland und Europa mit ihrer leisen
Arbeitsweise verdient gemacht hat. Große Schuhe für die, die sich um
die Nachfolge bewerben werden.

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