Die Nachwuchsprobleme im Handwerk spüren wir
täglich: Wenn es nur noch einen Klempner im Ort gibt, sitzen wir im
Winter lange in der Kälte. Sucht die Autowerkstatt vergeblich
Kfz-Mechaniker, bleiben die Aufträge eben liegen: Der Kunde wartet,
das Wachstum des Betriebs stockt. Findet der Metzger um die Ecke
keinen Nachfolger, steht der Laden plötzlich leer. Von der bunten
Vielfalt in den Orten mit Bäcker, Friseur, Florist, Schuh- oder
Uhrmacher bleiben nur die Erinnerungen. Im Café bedient die Aushilfe.
Für 3300 Ausbildungsstellen im Südwesten fehlen die interessierten
Köpfe. Die katastrophale Situation spitzt sich im Handwerk Jahr für
Jahr zu. Die Kammern prangern an, dass bei der Berufswahl die Balance
zwischen Hochschulbetrieb und Handwerksbetrieb verloren gegangen ist
und steuern dagegen. Mit guten Schulprojekten und frecher Werbung
kämpft das Handwerk um die Gunst der Schulabgänger. Indes wächst
unter arbeitslosen Jugendlichen in Südeuropa die Verzweiflung. Die
Eurokrise hat eine gute Seite: Für das Handwerk im Südwesten ist sie
die große Chance.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Weitere Informationen unter:
http://