Fast zur gleichen Zeit ereignen sich drei 
Anschläge in drei verschiedenen Weltgegenden: Brutal schlagen Mörder 
in Tunesien zu, in Kuwait sprengt sich ein vermutlich junger Mann in 
einer Moschee in die Luft und tötet zahlreiche Gläubige, in 
Frankreich wird ein Mann enthauptet. Auch dort gehen die Behörden von
islamistischem Terror aus. Ob die Taten dieser feigen Killer 
koordiniert waren oder nicht, es stellt sich sofort ein mulmiges 
Gefühl ein. Genau diese Empfindungen wollen die skrupellosen Täter 
auslösen, gleich welcher fanatisch-islamistischen Gruppe sie auch 
angehören mögen. Bundesinnenminister de Maizière kann diese Sorgen 
niemandem nehmen. Er spricht sachlich von einer ernst zu nehmenden 
Bedrohungslage und sieht keinen Grund zur Entwarnung. Es werde alles 
getan, um einen Anschlag in Deutschland zu verhindern. Diese Aussagen
untermauert der Minister mit hohen Investitionen für die 
Bundespolizei wie die Geheimdienste. Bis 2019 sind fast 330 Millionen
Euro zusätzlich eingeplant. Die Bundespolizei wird ihre eigene 
Anti-Terror-Einheit erhalten, moderne Ausrüstung und Waffen 
inklusive. Diese Aufrüstung ist nicht das Resultat der drei Anschläge
vom Freitag, sondern sie ist eine Schlussfolgerung aus dem 
mörderischen Überfall auf das französische Satiremagazin „Charly 
Hebdo“ Anfang des Jahres. Einige Bundesländer ziehen mit und 
verbessern die Ausstattung ihrer Polizeibeamten, andere sehen sich 
ausreichend gewappnet. Vor diesem Hintergrund überrascht die 
Betrachtungsweise der größten Oppositionspartei im Bundestag. Die 
Linke formuliert einen Argwohn der ganz besonderen Art. 
Innenpolitikerin Ulla Jelpke ängstigt sich vor der vermeintlichen 
Hochrüstung der Polizeibehörden zu „Bürgerkriegsarmeen“. Dabei steht 
eine Militarisierung der Polizei gar nicht an. Es geht darum, Bürger 
wie Polizisten so gut wie möglich vor extremistischen Gewalttätern zu
schützen. Darüber sollte politischer Konsens in einem demokratischen 
Staat herrschen.
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