Schwäbische Zeitung: Die digitalen Schlachten kommen – Kommentar

Der Islamische Staat (IS) bleibt seiner
Strategie treu: Aufsehen erregen und schockieren mit allen Mitteln.
Auf gefilmte Hinrichtungen folgt eine nicht minder publikumswirksame
Cyber-Attacke auf einen TV-Kanal.

Die Terrormiliz verfolgt mit diesen Aktionen neben der
Einschüchterung zwei Ziele: Erstens die eigenen militärischen
Niederlagen im Irak und in Syrien zu kaschieren. Zweitens durch die
mediale Präsenz neue Dschihadisten zu rekrutieren. Denn der Nachschub
an Männern und Frauen, die im Krieg ums Kalifat verheizt werden, soll
nie versiegen.

Der IS ist nicht allmächtig, aber er verfügt über extrem viel
Geld. Darum ist es vorstellbar, dass die Terrorgruppe einige fähige
Computerexperten angeheuert hat, die dazu fähig sind, die
Schwachstellen der westlichen Netzwerke zu attackieren. TV5 könnte
erst der Anfang sein, zumal der IT-Schutz für viele Unternehmen und
Organisationen ein exotischer Luxus bleibt. Auch in Deutschland. Wir
haben also keine andere Wahl als aus diesem Angriff zu lernen und uns
für die kommenden digitalen Schlachten besser zu rüsten.

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