Schwäbische Zeitung: EEG-Reform vom Sommer hat nichts genützt

Es ist eine gute Nachricht, dass die Ökoumlage
endlich wieder sinkt.

Viel wurde über den Zubau von Windkraft und Solaranlagen
geschimpft. Die erneuerbaren Energien seien Schuld an der hohen
Umlage. Deshalb hatte Wirtschaftsminister Gabriel auch in einem
Schnellschuss vor der Sommerpause die EEG-Reform durchgepeitscht.
Doch dieser Schnellschuss wird kaum Wirkung entfalten, denn er
behandelt nicht die Ursache des Problems, sondern nur ein Symptom.

Die Ursache für die immer weiter steigende EEG-Umlage liegt in
einem Denkfehler des EEG-Systems: Ökostromproduzenten bekommen einen
festen Preis für die Kilowattstunde, der weit über dem Wert liegt,
den man an der Strombörse dafür zahlt.

Der Strom an der Börse wird indes immer billiger. Grund dafür ist
das Überangebot an Strom. Viele abgeschriebene Kohle- und
Gaskraftwerke produzieren günstig, dazu kommen natürlich auch die
Erneuerbaren. Sie machen also eigentlich den Strom billiger.

Aber: Die EEG-Umlage bemisst sich nach der Differenz zwischen dem
Festpreis für die Ökostromproduzenten und dem billigen
Börsenstrompreis. Je billiger der Strom, desto höher die Umlage. Das
ist ein Denkfehler im Gesetz. Doch der ist geblieben. Deswegen wird
die Umlage 2015 nur aufgrund eines Sondereffekts sinken und danach
wieder steigen.

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