Eine neue Studie bringt die Riester-Rente in
Verruf. Doch pauschale Kritik an der staatlich geförderten
Altersvorsorge ist nicht angebracht.
Richtig ist, dass schwarze Schafe in der Banken- und
Versicherungsbranche unsinnige Finanzprodukte unter dem Markennamen
Riester ausgeheckt haben. Sie missbrauchen das Vertrauen der Kunden,
um ihnen Produkte mit lächerlich niedrigen Zinsen oder unverschämt
hohen Provisionen anzudrehen. Undurchsichtige Banksparpläne oder
fondsgebundene Riester-Versicherungen stehen oft in der Kritik, die
Sparer zu übervorteilen.
Richtig ist aber auch, dass es viele seriöse, sogar attraktive
Riester-Produkte gibt. Das zeigen Studien der Stiftung Warentest
immer wieder. Riester bietet Vorteile, die normale Banksparpläne oder
Aktienfonds nicht haben: Der Staat zahlt erkleckliche Fördersummen
und begünstigt das Riestern steuerlich.
Allerdings darf der Staat sich nicht auf die Rolle des
Zahlmeisters beschränken. Es müssen endlich Vorgaben her, welche
Abschlussgebühren maximal erlaubt sind. Der Gesetzgeber muss Regeln
aufstellen, mit welchen Renditen die Kunden rechnen können und welche
Kosten schlimmstenfalls drohen. Sonst verkommt die staatlich
geförderte Altersvorsorge zum Selbstbedienungsladen für windige
Banker und Versicherer.
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