Nicht mal die Hälfte aller Bundeswehr-Tornados
ist einsatzfähig, und das kurz vor einem der wichtigsten
Auslandseinsätze. Nach den Hubschraubern gilt jetzt auch für
Flugzeuge die Diagnose: bedingt flugbereit. Ein
verteidigungspolitisches Desaster.
Man kann nun, wie Ministerin von der Leyen, voll schönster
unfreiwilliger Komik behaupten, sechs Jets reichten ja aus für den
geplanten Einsatz gegen den IS. Man kann sich aber auch Gedanken
darüber machen, welchen Eindruck der schlechte Zustand der Armee ganz
unabhängig vom Syrien-Einsatz vermittelt. Deutschland tat sich mit
der Zustimmung zu einer Beteiligung am Militäreinsatz gegen den IS
lange schwer. Die Entscheidung für ein Eingreifen fiel letztlich,
weil Kanzlerin Angela Merkel nichts anderes übrig blieb, ohne die
Beziehungen zu Paris zu gefährden und das Gesicht innerhalb der Nato
zu verlieren.
Der desolate Zustand der Bundeswehr schadet dem Ansehen
Deutschlands in der Nato, konterkariert den sicherheitspolitischen
Anspruch Deutschlands und gefährdet die Soldaten. Dieses Land muss
eine Frage beantworten: Will es eine Armee, die einsatzbereit ist –
und zwar in Zeiten internationalen Terrors eben auch auf
internationaler Ebene? Wenn dem so ist, und es gibt gute Gründe
dafür, dann braucht die Bundeswehr auch mehr Geld. Sonst wird aus der
Armee bald eine Lachnummer.
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