Bayerns christliche Partei hat es weit gebracht:
Demnächst trifft sich der Chef der Landtags-SPD mit bayerischen
Bischöfen, um Unheil von den Kirchen und den Gläubigen abzuwenden.
Das Regierungsvorhaben, den Schutz der stillen Feiertage
aufzuweichen, ist ein Kniefall vor dem Zeitgeist, der Kopfschütteln
über seine Erfinder provozieren muss.
Nein, es geht nicht nur um den Schutz von Strenggläubigen, die
vielleicht tatsächlich eine Minderheit geworden sind. Es geht um die
Bewahrung eines Mindestmaßes an Anstand, der sogar Atheisten heilig
sein sollte. Eine Gesellschaft, die Gefühle ihrer Mitmenschen nicht
achtet, hätte den Namen Gemeinwesen nicht verdient.
Letztendlich sind es jährlich zehn Stunden, um die der moderne
Tanz ums Goldene Kalb verlängert werden soll. Zum Wohl der
Party-Gastronomie und wohl auch zur vermeintlichen Überlebenshilfe
für die FDP, die in Wahrheit selber allen Grund hätte, wenigstens in
der Karwoche in sich zu gehen. Nachdenken in hektischer Zeit schadet
ohnehin niemandem. Ostern, Weihnachten, auch Allerheiligen und der
Bußtag sind dazu eine gute Gelegenheit – und viel mehr als superlange
Wochenenden mit Gelegenheit zum kollektiven Koma-Saufen.
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