Schwäbische Zeitung: Erdogans Signale – Kommentar

Nein, das war nicht der iranische Rambo Mahmud
Ahmadinedschad, der Israel gern von der Landkarte tilgen würde. Es
war der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der
Nato-Partner, der Möchtegern-EU-Partner, der diesmal gegen Israel
gekeilt hat – mittels einer reichlich infamen Gleichsetzung.

Islamphobie und Antisemitismus in einem Topf, das mag noch
angehen, aber wenn sich im selben Topf auch noch Faschismus und
Zionismus finden, dann ist das ungehörig.

Von Erdogan ist nicht anzunehmen, dass ihm da unbedacht etwas
Schiefes rausgerutscht ist. Leider. Denn dann bleibt nur der Schluss,
dass es sich um eine gezielte Provokation oder Unverschämtheit – je
nach Lesart – gehandelt hat.

Was sollte die bezwecken? Erstens: Es war ein Signal
freundschaftlicher Verbundenheit an die arabischen Staaten. Zweitens:
Es war ein Signal türkischen Selbstbewusstseins an den Westen.

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