Schwäbische Zeitung: Es geht um die Kinder

Die Koalition ist wundgescheuert durch den
Mindestlohn und die ersten Pläne zur Durchsetzung der
Entgeltgleichheit. In der Union herrscht richtig schlechte Laune. Das
weiß auch SPD-Familienministerin Manuela Schwesig. Finanzminister
Wolfgang Schäuble wacht mit Argusaugen über die Finanzen, zumal das
Elterngeld ihn schon weit mehr kostet als ursprünglich veranschlagt.

Trotzdem will Schwesig über erhöhte Leistungen für
Alleinerziehende reden, und sie hat recht, wenn sie darauf drängt.
Denn Alleinerziehende sind schon lange keine Randgruppe mehr, die man
vernachlässigen kann. Sie sind viele, und sie werden täglich mehr.
Dass ein Elternteil allein ein Kind erzieht, ist die einzige
Familienform, die wächst. Meist sind es tüchtige Mütter, die mit
ihrer Arbeit, oft am späten Abend oder am Wochenende, versuchen, sich
und ihr Kind durchzubringen.

Deshalb sollte man Alleinerziehende nicht gegen Familien mit zwei
Elternteilen ausspielen, sondern sich bemühen, sie ähnlich zu
behandeln – im Interesse der Kinder. Sie müssen, unabhängig davon,
wie ihre Eltern leben, vor Armut geschützt werden. Eine Erhöhung des
Freibetrags ist deshalb richtig.

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