Vorläufiges Ende einer peinlichen Affäre:
Karl-Theodor zu Guttenberg will bis auf Weiteres doch nicht zurück in
den Deutschen Bundestag. Vor allem sich selbst erspart der Freiherr
damit viel. Der politischen Kultur im Lande kann seine Einsicht nur
nützen. Sie wird ihm womöglich auch wieder jenen Respekt verschaffen,
den er und seine Fans verspielten, indem sie trotzig die Tragweite
des Doktor-Schwindels leugneten.
Jeder darf Fehler machen, aber zu dieser versöhnlichen Wahrheit
gehört auch die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Die Zeit dazu
will sich Guttenberg nun nehmen, lange genug hat es gedauert, dass er
zu solcher Einsicht gefunden hat. Die Annahme, dass ihm wohlmeinende
Parteifreunde dabei geholfen haben, liegt nahe. Beim nachdenklichen
Teil der Wählerschaft hätte jede andere Entscheidung Kopfschütteln
erzeugt und der Partei des Barons geschadet. Indem er seine
politische Auszeit nun endlich angemessen verlängern will, zieht er
die richtige Konsequenz. Nichts hätte sein endgültiges Scheitern mehr
befördert als der Versuch, wenige Monate nach dem Skandal zur
Tagesordnung überzugehen.
So leistet Guttenberg den besonnenen Konservativen zudem endlich
den Freundschaftsdienst, dass sie sich nicht mehr zu falschen
Treueschwüren verbiegen müssen. Es war höchste Zeit.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Weitere Informationen unter:
http://