Die Nachrichten über Hitzerekorde häufen sich
in diesen Tagen. Der Juni war weltweit der heißeste seit Beginn der
Messungen vor mehr als 130 Jahren – das belegen Daten der
US-amerikanischen Wetterbehörde NOAA. Seit dem Jahr 2000 gab es 25
monatliche Hitzerekorde, der letzte Kälterekord stammt nach den
Aufzeichnungen der NOAA aus dem Jahr 1916.
Im Süden Deutschlands erwarten Meteorologen einen Rekordjuli. Sehr
große Hitze früh im Jahr, danach instabile Wetterlagen mit heftigen
Unwetter: Solche Wettertrends beobachten Meteorologen im Südwesten
Deutschlands und bewerten sie als Folgen der globalen Erwärmung.
Selbstverständlich steckt hinter mancher Warnung vor mehr
Hitzetoten, mehr Unwetterschäden, mehr Naturkatastrophen
Eigeninteresse: Mit Meteorologie wird sehr viel Geld verdient,
Forscher wissen, dass Horrorszenarien sich medial gut verkaufen und
Medienauftritte den Marktwert des eigenen Instituts sowie der eigene
Thesen steigern. Doch die Klimaerwärmung ist eine Tatsache, ihre
Folgen sind auch im Südwesten bereits zu spüren.
Am härtesten trifft der Wandel jedoch Menschen in wirtschaftlich
schwachen Regionen der Erde. Im weit entfernten Neuseeland ging in
dieser Woche ein Prozess zu Ende, der zeigt, was in Europa noch
bevorsteht: Die obersten Richter wiesen die Klage eines Mannes aus
dem Inselstaat Kiribati ab. Wegen des steigenden Meeresspiegels,
verursacht durch das Abschmelzen der Pole, versinken die Eilande in
den Fluten. Der Kläger wollte als Flüchtling anerkannt werden und in
Neuseeland leben dürfen.
Neben denjenigen, die in ihrer Heimat verfolgt werden und jenen,
die aus wirtschaftlicher Not nach Europa fliehen, werden auch immer
mehr Menschen ihr Heil in der Flucht suchen, deren Existenz durch die
Folgen des Klimawandels zerstört wurde.
Die Diskussion darum, wie Industriestaaten mit diesen Menschen
umgehen wollen, wird sicher ebenso schmerzhaft wie die aktuelle
Flüchtlingsdebatte.
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