Der gefeierte Meilenstein ist ein Stolperstein,
mehr noch: Er ist ein Relikt aus grauer Vorzeit. Politikfähigkeit ist
etwas anderes.
Das als Meilenstein bezeichnete Grundsatzprogramm der Linken ist
so fundamentalistisch, dass sich die Reformer fragen lassen müssen,
wann sie diese dogmatische Partei verlassen wollen. Die Regie führt
bei der Linken wieder der der Egomanie nicht unverdächtige Oskar
Lafontaine, auf den die Kanzlerkandidatur seiner Partei zuläuft. Im
Schlepptau hat der Saarländer die radikale Sahra Wagenknecht. Für die
Pragmatiker ein Horrorszenario, für den politischen Gegner
Weihnachten und Silvester an einem Tag.
Die in Erfurt zelebrierte 1970er-Rhetorik mag bei alten
SED-Veteranen ankommen, im Westen wohl kaum. Lafontaine, erfahren im
Putsch gegen Parteifreunde, hat sich geschickt wieder ganz nach vorne
gebracht. Jedem sollte klar sein, das erfolglose Führungsduo
Lötzsch/Ernst ist Geschichte. Mit Fundamentalismus in die Zukunft.
Ein Treppenwitz der Geschichte.
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