Schwäbische Zeitung: Gefahr für kleine Händler – Kommentar

Der Online-Handel bedroht die kleinen
Spielzeugläden. Ebenso selbstverständlich wie Bücher und Computer
kaufen die Deutschen inzwischen auch Teddys, Lego und Playmobil im
Internet. Ein Viertel des Spielzeugs geht in Deutschland bereits über
die virtuelle Ladentheke.

Das große Geschäft machen Riesen wie Amazon, das Nachsehen haben
kleine Kaufleute. Sie können niemals günstiger sein als die
Online-Händler. Sie haben nur einen Trumpf: einen Laden, in dem die
Kunden Spielzeug anschauen, anfassen und ausprobieren können. Diesen
Vorteil müssen sie nutzen. Umtriebige Buchhändler machen vor, wie es
geht: Sie verkaufen nicht nur Literatur, sondern holen Autoren zu
Lesungen in ihre Läden. Auch fortschrittliche Fotohändler könnten als
Vorbilder dienen: Sie bieten Kurse an oder helfen bei der Gestaltung
von Fotobüchern.

Womöglich müssen die kleinen Spielzeugläden künftig also
Wettbewerbe veranstalten, Fanclubs fördern, Spielenächte
organisieren, um gegen Amazon zu bestehen. Einen Versuch ist es wert.
Denn es wäre schade, wenn die kleinen bunten Spielwarengeschäfte aus
den Innenstädten verschwänden. Niemand will trostlose Fußgängerzonen,
in der es nur noch Immobilienmakler, Billigbäcker und Handy-Läden
gibt.

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