Schwäbische Zeitung: Genau prüfen, fair prüfen – Kommentar

Lang und nach außen bestens abgeschirmt hat der
Rat der Philosophischen Fakultät der Uni Düsseldorf getagt. Und er
hat damit zwei sinnvolle Zeichen in der hitzigen Diskussion um die
Doktorarbeit von Bildungsministerin Annette Schavan gesetzt. Erstens:
Wir wollen die Dinge sorgsam und unaufgeregt prüfen und abwägen. Und
zweitens: Wir lassen uns von niemandem in unsere Zuständigkeit
hineinreden oder uns unter Druck setzen. Gute Voraussetzungen für das
nun anstehende Hauptverfahren, in dem über eine Dissertation einer
25-jährigen Studentin aus dem Jahr 1980 entschieden werden soll – und
nicht über eine Arbeit der heutigen Bundesministerin für Bildung und
Forschung. Das besonnene Vorgehen des Fakultätsrats lässt darauf
hoffen, dass die Mitglieder des Gremiums sich in ihrem abschließenden
Urteil weder von parteipolitischen noch von hochschulpolitischen
Stimmungsmachern beeinflussen lassen werden.

Wie auch immer dieses Urteil am Ende ausfallen wird: Gerecht wird
es nur sein, wenn darin die historischen Entstehungsbedingungen der
Doktorarbeit berücksichtigt werden. Aber damit keine
Missverständnisse aufkommen: Es muss genau geprüft werden – aber eben
nach jenen Maßstäben, die vor mehr als 30 Jahren in Annette Schavans
akademischem Umfeld gängig und gute wissenschaftliche Praxis waren.

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