Was ist gerecht? Bis zum Wahltag am 22. 
September werden die Parteien den Bürgern ihre ganz besondere, eigene
Definition von Gerechtigkeit präsentieren. Für die einen sind 
Steuererhöhungen Beleg für Grundsatztreue im täglichen Wirken für die
Gerechtigkeit. Für die anderen wären Steuersenkungen der Beweis für 
ihr unermüdliches Tun, den Menschen Gerechtigkeit zuteil werden zu 
lassen.
   Soziale Gerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit oder 
Generationengerechtigkeit: Ein jeder findet für sich die richtige 
Definition. Doch den Gerechtigkeitsbegriff auf rein monetäre, 
finanzielle Bereiche zu reduzieren, wäre fatal. Für den griechischen 
Philosophen Platon war Gerechtigkeit vor allem eine innere 
Einstellung. Für Karl Marx gab es keine absolute Gerechtigkeit. Und 
heute in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung? Findet sich 
Gerechtigkeit oder besser Ungerechtigkeit im Klimawandel? Ist es mit 
unserem sozialen Empfinden in Einklang zu bringen, Textilien aus 
Bangladesch zu kaufen?
   Die Schwäbische Zeitung wird in den kommenden Wochen den 
Gerechtigkeitsbegriff von allen Seiten ausleuchten. Wir starten mit 
der historischen Gerechtigkeit und sprechen darüber mit dem 
tschechischen Außenminister Karl zu Schwarzenberg. Der Moraltheologe 
Eberhard Schockenhoff analysiert die Gerechtigkeit als christlichen 
Wert.
   Wir werden über Gerechtigkeit im Strafrecht wie im Kulturbetrieb 
streiten und auch darüber debattieren, ob Gerechtigkeit eine 
Kategorie in der internationalen Sicherheitspolitik sein kann. Die 
Auslandskorrespondenten der Schwäbischen Zeitung werden darüber 
berichten, wie die gesellschaftliche Ungerechtigkeit in ihren 
Gastländern charakterisiert wird. Bedeutungsverwandte Begriffe gibt 
es jede Menge: Fairness, Redlichkeit, Ehrenhaftigkeit oder 
Unvoreingenommenheit.
   Wie definieren Sie Gerechtigkeit? Diskutieren Sie in unseren Foren
oder auch auf Facebook mit oder schreiben Sie uns ganz konventionell 
einen Leserbrief! Wir freuen uns auf Ihre Meinungen.
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