Schwäbische Zeitung: Gut gedacht, schlecht gemacht – Kommentar

Irritierend schlecht gemacht, wirkt die
Vorbereitung des Filderdialogs im Hinblick auf die Bürgerbeteiligung.
Knapp zwei Wochen vorher einzuladen für einen Termin, der am letzten
Schultag vor den Pfingstferien liegt – da hätten sich die
Organisatoren schon ausrechnen können, was passiert. Hinterher ist
man immer schlauer. Aber wenn der Ministerpräsident gestern sagt, es
sei allgemein bekannt, dass man viel mehr Menschen einladen muss, als
man braucht, dann fragt sich der geneigte Zuhörer doch, warum dies
nicht schon früher getan wurde.

Die Idee hingegen ist gut. Mit der Briefaktion sollten Menschen
zur Beteiligung animiert werden, die sich nicht von sich aus melden.
Frauen, Migranten, junge Menschen halten sich bei Bürgerbeteiligungen
in der Regel zurück. Wenn ihr Anteil durch eine direkte Ansprache
erhöht werden kann, dann lohnt sich der Aufwand. Die Landesregierung
wiederum befindet sich offensichtlich noch in der Lernphase und kann
sich nur von Mal zu Mal verbessern.

Vielleicht hat sich der Beteiligungswille der Menschen beim
Tiefbahnhof S 21 nach der Volksabstimmung im vergangenen Jahr aber
auch erschöpft. Ein kleiner Teil der Gegner protestiert bis heute
jeden Montag gegen das Projekt. Sonst sind die Menschen auch in der
Landeshauptstadt zur Tagesordnung übergegangen. Der Bahnhof kommt –
ob willkommen oder nicht. Dazu gehört auch der Anschluss auf den
Fildern.

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