Schwäbische Zeitung: Idee der Alten-WG geht in die richtige Richtung – Kommentar

Der Vorstoß des Gesundheitsministers klingt
sympathisch: Wer würde nicht lieber in einer munteren
Senioren-Wohngemeinschaft als im Pflegeheim wohnen? Gerade jüngere
Menschen äußern vielfach den Wunsch, so ihren Lebensabend zu
verbringen.

Doch ob daraus ein breitentaugliches Modell fürs Altern wird, muss
sich erst noch zeigen. Wer WG-erfahren ist, weiß: Gemeinsam unter
einem Dach zu leben, funktioniert nur, wenn jeder Mitbewohner auf die
anderen Rücksicht nimmt. Dass man sich im Alter, wenn manches
mühseliger wird, leichter darauf einstellt, ist nicht zu erwarten.
Deshalb sei die Prognose gewagt: Die Zahl der Menschen, die
tatsächlich diese Lebensform wählen, wird übersichtlich bleiben.

Dennoch: Man muss Daniel Bahr zugutehalten, dass er in die
richtige Richtung denkt. Wenn die Pflege betagter Menschen auch in
Zukunft bezahlbar sein soll, müssen endlich Alternativen jenseits der
stationären Heimpflege gefördert werden – seien es
Wohngemeinschaften, Mehrgenerationenhäuser oder Stadtteilprojekte.

Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Weitere Informationen unter:
http://