Gestern war ein Tag des Aufatmens: Italien und
Spanien haben es geschafft, sich mehr als 20 Milliarden Euro an den
Kapitalmärkten zu beschaffen – einfacher als gedacht und deutlich
billiger als befürchtet. Zudem kann der Bundefinanzminister ein viel
kleineres Haushaltsloch als angenommen melden.
Ist die Schuldenkrise jetzt also überstanden? Nein, leider noch
lange nicht. Aber immerhin wurde ein großer Schritt in die richtige
Richtung getan. Dass die kritischen Finanzmärkte ihr Vertrauen in
Spanien und Italien – vorerst – zurückgewonnen haben, gibt
berechtigten Anlass zur Hoffnung auf ein Happy End. Allerdings stehen
Europa noch riesige Prüfungen bevor: Allein Italien muss sich in
diesem Jahr 300 Milliarden Euro frisches Geld beschaffen, anderen
Staaten geht es ähnlich.
Die Politiker dürfen jetzt bloß nicht nachlassen. Die Reformen und
Sparanstrengungen müssen ebenso unvermindert weitergehen wie der
Umbau des Euro-Systems zu einer Fiskalunion mit effektiver
Schuldenkontrolle. Gelingt dies, ist die Schuldenkrise lösbar –
zumindest für den Großteil der Euro-Zone. Griechenland wird aber nur
sehr schwer zu retten sein.
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