Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Afrika – Pragmatisch und europäisch

Als Frank-Walter Steinmeier mitten in der
Ukraine-Krise vor Wochen zu einer Afrikareise aufbrach, gab es
hochgezogene Augenbrauen. Sein neues Afrika-Konzept, das am Mittwoch
vom Bundeskabinett verabschiedet wurde, zeigt, warum Steinmeier und
mit ihm die Bundesminister für Inneres, Verteidigung und
wirtschaftliche Zusammenarbeit den so nahen Kontinent für wichtig
erachten: Afrikas Potenzial wird immer mehr von den Chinesen genutzt,
deutsche Firmen müssen zusehen, dass sie den Anschluss nicht
verlieren.

Afrika ist aber auch der Kontinent, aus dem Bedrohungen für
Europas Sicherheit erwachsen: Instabile, taumelnde Staaten wie Mali
oder die Zentralafrikanische Republik können Rückzugsorte für
Terroristen werden.

Vergessen scheinen die Zeiten, in denen deutsche Kooperation an
die Einführung demokratischer Mehrparteiensysteme gebunden war. Heute
geht es um wirtschaftliche Kooperation, um Menschenrechte und die
Stabilisierung instabiler Partner. Das ist vielleicht nicht so
verlockend, wie die bedingungslosen Angebote der Chinesen. Aber es
ist pragmatisch und europäischen Werten verbunden.

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