Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Inklusion – Ein weiter Weg

Am Fall des elfjährigen Henri zeigt sich, dass
Wünschenswertes noch lange nicht zum Alltäglichen wird. Die
Gesellschaft steht erst am Anfang eines weiten Weges, Behinderte
intensiver in den Schulalltag zu integrieren. Geistig Behinderte vor
allem. Auf das Nein zweier Schulen, den Jungen mit dem Down-Syndron
zu unterrichten, reagiert das Kultusministerium mit Angeboten anderer
Schulen, die den Jungen aufnehmen würden. Es stellt auch klar, das
Wahlrecht der Eltern beziehe sich nicht auf jede einzelne Schule,
sehr wohl aber auf vertretbare Angebote in der Region. Diese Aussage
ist ein wichtiges Signal, im Miteinander von Elternhaus und
Schulverwaltung die pädagogisch beste Lösung zu finden. Wer geistig
Behinderte integrieren will, muss eine Willkommenskultur entwickelt
haben. Die Wunschschulen der Eltern aber fühlten sich überfordert.
Sie gehören deshalb nicht an den Pranger. Aber sie müssen motiviert
werden, weiter zu denken als bislang üblich.

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