Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Tschernobyl: Tschernobyl bleibt

Vor 29 Jahren kamen schreckliche Meldungen aus
einem Staat, der UdSSR hieß. In einem Dorf in der sowjetischen
Republik Ukraine habe es eine Havarie gegeben. Die Sowjetunion gibt
es nicht mehr, aber die Folgen des Atomunfalls in Tschernobyl werden
uns und nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.

Selbst in Oberschwaben werden immer noch radioaktive Rückstände
gemessen, die auf die giftige Wolke zurückzuführen sind, die 1986 von
der Ukraine nach Westeuropa zog.

Wenn nun in London Geldgeber zusammengekommen sind, um die
Finanzierung des stählernen Sarkophags über dem Unglücksreaktor
sicherzustellen, ist das gut. Doch an der metallenen Hülle, die über
den Betonmantel des Reaktors gezogen werden soll, wird schon seit
Jahren gebaut, und sie wird immer teurer. Immerhin wird sich auch
Russland als Nachfolger der UdSSR beteiligen, obwohl doch Putins
Staat mit der Ukraine der Gegenwart im Clinch liegt.

Das Unglück in dem einst malerischen Ort Tschernobyl hat damals
deutlich gemacht, wie sehr es uns angeht, was unser Nachbar macht,
unabhängig von Nationalität oder politischer Überzeugung.

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