Schwäbische Zeitung: Kommentar: Zuviel Polemik von der Opposition

Es ist das gute Recht, ja sogar die Pflicht
einer Opposition, eine Regierung im Parlament zu stellen.
Versäumnisse gehören aufgelistet, Widersprüche klar benannt. Grün-Rot
in Baden-Württemberg bietet bei manchen Sachfragen auch
Angriffsflächen.

Auffällig aber ist, dass sich seit der Bundestagswahl ein schon zu
diesem Zeitpunkt wenig erbaulicher Debattenstil weiter verschlechtert
hat. Nach der FDP fährt jetzt auch die CDU darauf ab, die Grünen in
eine Ecke zu drängen als Partei, die den Bürgerwillen nicht achtet
und die Menschen bevormundet. Auch von der Zurückhaltung, den
beliebten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann frontal
anzugreifen, ist nicht mehr viel zu spüren.

Doch die Opposition muss sich fragen lassen, ob sie ihre immer
stärker ins Persönliche abdriftende Polemik durchhalten will. So wie
am Mittwoch ist Kretschmann nicht zu packen. Wer ihn neuerdings als
Spalter im Land bezeichnet, überzieht. Noch vor Kurzem lautete der
Vorwurf, er regiere ja gar nicht und sei ein Mann ohne Einfluss in
seiner Partei. Das passt nicht zusammen.

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