In der Griechen-Krise braut sich ganz schön was 
zusammen. Selbst der Euro, der sich monatelang sehr robust in der 
Krise gezeigt hat, ist nun angeschlagen und auf den niedrigsten Stand
seit acht Monaten gefallen, von Aktien reden wir lieber erst gar 
nicht.
   Vor diesem Hintergrund trifft sich am Donnerstag das 
EZB-Direktorium, um über die Höhe der Leitzinsen zu befinden. In den 
vergangenen Tagen ist viel darüber spekuliert worden, ob die 
Währungshüter nicht besser ihre Zinserhöhungen der vergangenen Monate
zurücknehmen sollten, damit sich die Finanzwelt weiter mit billigem 
Geld versorgen kann. Spätestens die aktuellen Inflationsraten für den
Euroraum sollten alle „Zinssenkungsfantasien“ im Keim erstickt haben.
Zwar ist eine Teuerungsrate von drei Prozent noch weit von den 
Horrorszenarien entfernt, die in manchen Köpfen kursieren, doch liegt
sie auch deutlich über dem vorgegebenen Korridor der EZB. Die 
Europäische Zentralbank hat sich dem stabilen Geldwert verpflichtet. 
Sie soll Inflation eindämmen und nicht Konjunkturpolitik betreiben. 
Große Teile des Währungsraums könnten höhere Zinsen gut gebrauchen. 
Würde die Zinsschraube gelockert werden, so käme dies zum jetzigen 
Zeitpunkt einem Sündenfall gleich.
   Das Ansehen als politisch unabhängige Notenbank hat ohnehin schon 
Kratzer erhalten. Weitere Imageverluste sollten die Währungshüter 
nicht riskieren.
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