Schwäbische Zeitung: Lauter leere Euro-Drohungen – Kommentar

Die CSU muss gut aufpassen: Die Muskelspiele zur
Euro-Rettung werden almählich lächerlich, weil den Drohgebärden keine
Taten folgen.

Natürlich gibt es ziemlich gute Gründe dafür, dass auch die CSU in
der Euro-Krise auf Kraftmaierei verzichtet, wenn es ernst wird. Aber
es ist auch naheliegend, dass Bürgerinnen und Bürger an einer Partei
zweifeln, die den Ankündigungen regelmäßig keine Taten fogen lässt.
Das Kunststück, je nach Tageslaune verschiedene Wählergruppen zu
bedienen, birgt ein hohes Risiko.

Am Ende könnten beide Lager enttäuscht sein. Und dann wäre es
sicher zu spät, den Menschen zu erklären, warum die CSU gerne
verspricht, was sie nicht halten kann. Natürlich bereiten die
abenteuerlichen Milliarden-Summen für die Rettung der Schuldenländer
massives Unbehagen. Aber zum Stimmenfang könnte dieses Unbehagen nur
dann taugen, wenn sich die CSU tatsächlich der Schuldenpolitik einer
Bundesregierung verweigert, der sie zugleich weiter angehören will.

Sonst gilt: Lieber leisere Töne als lautstarke Versprechungen, die
den nächsten Vollmond nicht überleben. Wie die Drohung mit einem
Volksentscheid.

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