Es ist gut, dass Microsoft einen Tablet-Computer
herausbringt. Apple braucht ernst zu nehmende Konkurrenten, damit der
Konzern nicht übermütig wird. Zu lang schon beherrscht das iPad den
Markt.
Viele einst schillernde Konzerne sind Apple zum Opfer gefallen:
Blackberry-Erfinder RIM steht am Abgrund, Telefonhersteller Nokia
siecht dahin. Die Verdienste der Kalifornier sind ohne Zweifel groß:
Das iPad sieht schick aus, lässt sich ohne technische Kenntnisse
bedienen und bereichert das Leben. Der geniale Steve Jobs hat Tablets
erst reif für den Massenmarkt gemacht.
Doch der Erfolg hat Apple zugleich selbstgefällig gemacht: Das
Unternehmen bevormundet seine Kunden. Arrogant verbannt der Konzern
Programme von seinen Rechnern, die ihm nicht in den Kram passen.
Überheblich ächtet Apple auf dem iPad Anschlüsse wie USB-Sticks und
Kartenschlitze. Apple geriert sich wie jeder Monopolist, der um seine
Marktmacht weiß.
Microsoft allerdings kann einem Weltkonzern Paroli bieten. Das
haben die Windows-Erfinder schon einmal bewiesen. Vor zehn Jahren
starteten sie das aussichtslos erscheinende Unterfangen, einen
Spielecomputer auf den Markt zu bringen, um die Vorherrschaft von
Sonys Playstation zu brechen. Mit Geduld und Milliarden Dollar gelang
der Kraftakt. Heute hat Microsofts Xbox einen Marktanteil von fast 50
Prozent und liefert sich mit Sony und Nintendo einen erfrischenden
Wettstreit.
Insofern kann es den Kunden auch egal sein, ob Microsoft Erfolg
hat oder an Apple scheitert: Hauptsache mehr Wettbewerb! Der Markt
für Tablets kann einen Preiskampf gut vertragen.
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