Nicht all das, was Bundeskanzlerin Merkel in
Israel gesagt hat, stieß auf das Wohlgefallen von Ministerpräsident
Netanjahu. Und wenn der deutsche Außenminister sich mit seinem
Amtskollegen Lieberman, einem gefürchteten Rassisten, zusammensetzen
muss, ahnt man, dass deutsch-israelische Regierungskonsultationen
schwieriger sein können als deutsch-französische.
Während fast das gesamte Bundeskabinett in Jerusalem weilte, soll
die israelische Luftwaffe Ziele im libanesisch-syrischen Grenzgebiet
angegriffen haben. Das muss kein geplanter Affront gewesen sein,
zeigt aber, dass Israel im Nahen Osten so zu verfahren gedenkt, wie
man es für richtig hält.
Immerhin 19 Kooperationsabkommen in der Forschung, bei
militärischen Projekten und zwischen den Geheimdiensten wurden
verabredet. Deutsche Botschaften können nun Israelis helfen, wenn die
in Malaysia, Indonesien oder den Arabischen Emiraten in Not geraten,
Staaten, die Israel nicht anerkannt haben.
All das ist erfreulich, täuscht aber nicht über die Tatsache
hinweg, dass Ministerpräsident Netanjahu weiter macht, was er will.
Partnerschaft sieht anders aus.
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