Es brauchte offenbar ein Massaker wie das am
Wochenende in Hula, damit Europa sich bewegt. Massaker gab es im
syrischen Bürgerkrieg auch früher, aber dieses scheint besonders in
Großbritannien einen Nerv getroffen zu haben.
In London wird die Forderung laut, man möge syrischen
Olympiafunktionären die Teilnahme an den Sommerspielen verweigern.
Der britische Außenminister William Hague reist nach Moskau, um den
Russen klarzumachen, dass sie mit diesem Regime nicht mehr länger
kooperieren sollten.
Europa hat sich bisher zurückgehalten, seit vor über einem Jahr
der Aufstand begann. Brüssel hat ein paar Sanktionen verhängt, Konten
eingefroren. Man dürfe sich nicht einmischen, hieß es, das gefährde
auch die Sicherheit Israels.
Doch ein anderer Partner der Europäer, die Türkei, mischt sich
seit einem Jahr massiv und wohlüberlegt ein: die Regierung in Ankara
fördert die Opposition massiv, nimmt Flüchtlinge auf und organisiert
Konferenzen über die Zukunft des Landes.
Das kann eine Regionalmacht wie die Türkei auf längere Sicht nur
durchhalten, wenn Ankara seine europäischen Nato-Partner, hinter sich
weiß. Erdogan gegen Assad unterstützen müsste das Gebot für Europa
lauten.
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