Schwäbische Zeitung: Nicht nur auf Noten blicken – Kommentar zum Thema Medizinstudenten

Für junge Menschen nimmt der Wunsch nach einem
ausgeglichenen Verhältnis von Arbeit und Freizeit immer breiteren
Raum ein. Diesen Wunsch hegen auch Jungmediziner.

Wenn also die Gesamtsumme der Zeit, die Ärzte bereit sind zu
arbeiten, sinkt, dann folgt daraus: Es braucht mehr Medizinstudenten.
Um sie auszuwählen, muss nicht der Numerus Clausus sinken. Die
Hochschulen müssen von ihrer Möglichkeit, individuell geeignete
Studenten zu finden, Gebrauch machen – und nicht nur auf die Note
blicken.

Viele Rahmenbedingungen haben sich bereits geändert: Der Arzt muss
nicht mehr in dem Dorf wohnen, wo er praktiziert. Es gibt flexiblere
Arbeitsmodelle, etwa durch Arztzentren. Aber auch Patienten müssen
umdenken. Sie müssen sich auf längere Wege einstellen. Und
anerkennen: Ärzte haben ein Recht auf Freizeit und Privatsphäre –
gerade auf dem Dorf. Auch das hilft, die Attraktivität des Jobs als
Landarzt zu steigern.

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