Wer auf Deniz Naki geschossen hat, ist bislang
unbekannt. Er selbst ist sich aber sicher: türkische Nationalisten
waren es, wenn nicht der Geheimdienst.
Menschlich ist es verständlich, dass der 28-Jährige, noch unter
dem Eindruck des Erlebten, diesen Schluss zieht. Dass er sich als
Gegner des türkischen Präsidenten Erdogan auch in Deutschland bedroht
fühlt, ist keine Spinnerei. Erdogans Kritiker – Kurden, Linke,
Gülen-Anhänger – berichten glaubhaft von Drohungen und Schikanen. Der
türkische Geheimdienst ist in Deutschland aktiv, das ist im
Verfassungsschutzbericht nachzulesen.
Nun fordern Politiker wie Erdogan-Kritikerin Sevim Dagdelen von
der Linken ein entschiedeneres Vorgehen gegen das „Netzwerk Erdogans“
in Deutschland. Dabei sollten sich vorschnelle Schuldzuweisungen von
selbst verbieten, solange die Polizei ausdrücklich in alle Richtungen
ermittelt.
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