So gering waren die Erwartungen an die 
Ukraine-Gespräche, dass die Experten schon angesichts der Einigung 
auf einen vagen und unverbindlichen Fahrplan zum Frieden im 
Bürgerkriegsland voller Lob sind.
   Wenn es keine Durchbrüche in einer festgefahrenen Krise gibt, 
sprechen die Politiker von einer „Bewegung“, um nicht mit leeren 
Händen dazustehen. So klingt auch Angela Merkels Bilanz, die die 
Streitschlichtung zwischen Kremlchef Putin und Ukraines Präsident 
Poroschenko diplomatisch einen „Arbeitsprozess mit vielen Facetten“ 
nennt.
   Immerhin gibt es wieder einen Prozess, alleine dies ist ein Erfolg
der Kanzlerin. Sie hat nicht nur gemeinsam mit Präsident Hollande die
Konfliktparteien an einen Verhandlungstisch bekommen, sondern auch 
Putin ein Zugeständnis abgerungen: Künftig sollen bewaffnete 
OSZE-Beobachter die ost-ukrainische Waffenruhe überwachen. Das 
erleichtert die Durchführung von Lokalwahlen, ohne die eine 
politische Lösung im Konflikt undenkbar ist. Bis zum Frieden ist aber
noch ein weiter Weg. Erschwerend kommt hinzu, dass 2017 Wahlen in 
Deutschland und Frankreich anstehen. Werden Hollande und Merkel 
abgewählt, wären womöglich die Ukraine-Gespräche im Normandie-Format 
am Ende.
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