Es ist gut, dass die Verbraucherzentrale das
Hickhack um die hochverzinsten Sparverträge der Sparkasse Ulm vor
Gericht bringt. Die Kunden, die voller Vertrauen in ihre Sparkasse
die attraktiven Scala-Verträge schlossen, haben ein Recht auf
Klarheit. Hinter vorgehaltener Hand schimpfen einige oberschwäbische
Sparkassenmanager über ihre Kollegen. Denn einst sammelten die Ulmer
mit ihrer großzügigen Auslegung des Scala-Sparens Kapital im gesamten
Südwesten ein, nun bescheren sie dem Sparkassenverbund eine schlechte
Presse. Zur Ehrenrettung der Sparkasse Ulm sei allerdings gesagt,
dass kein noch so weitsichtiger Vorstand einen derartigen Sinkflug
der Zinsen vorhersehen konnte. Selbst Pessimisten hielten es für
undenkbar, dass sich der Leitzins jahrelang nahe der Nulllinie
bewegen könnte. Die Ulmer gestehen sich zumindest ein, dass sie sich
verkalkuliert haben. Viele andere Finanzkonzerne werden ihrem Vorbild
folgen. Bausparkassen haben bereits damit begonnen, Kunden aus
hochverzinsten Altverträgen zu drängen. Lebensversicherer werden bald
ihre Ausschüttungen kürzen. Auf Sparer und Anleger kommen wohl noch
einige unangenehme Überraschungen zu.
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